
In einem kleinen, ruhigen Dorf lebte einmal ein kleiner Vampir namens Eddie Enternich. Eddie war nicht wie die anderen Vampire, die nachts umherstreiften und ihren Schrecken verbreiteten. Nein, Eddie hatte eine sanfte Seele und wollte nur eines: Freunde finden. Doch das war gar nicht so einfach!
Eines Nachts sass Eddie in seinem kleinen Turmzimmer und schaute durch das Fenster in die Sternen klare Nacht. Er sah die Lichter der anderen Häuser funkelten und hörte die fröhlichen Stimmen der Kinder, die draussen spielten. «Ich möchte auch dabei sein!» träumte Eddie vor sich hin.
Aber wie sollte er die anderen Kinder erreichen? Er wusste, dass er nicht einfach in ihre Häuser gehen konnte. Das war ein Vampirgesetz! Man durfte nur die Häuser betreten, wenn man eingeladen wurde.
Plötzlich hatte Eddie eine grossartige Idee! «Was wäre, wenn ich eine Party organisiere?» rief er begeistert aus. «Dann können alle meine neuen Freunde kommen!»
Er sprang vom Fensterbrett auf und begann, einen Plan zu machen. Eddies Herz klopfte vor Aufregung, während er seine Einladungskarten bastelte. Er nahm blutrote und schwarze Papiere, schnitt sie in Form von kleinen Vampiren und malte ihnen grosse, freundliche Augen auf. In jedes Kärtchen schrieb er: „Kommt zu meiner grossen Vampirparty am Samstagabend! Ich freue mich auf euch! Euer Freund, Eddie Enternich.“
Am nächsten Tag machte Eddie sich auf den Weg, um seine Einladungen zu verteilen. Er klopfte an Türen, schlich sich leise auf die Spielplätze und hinterliess die kleinen Kärtchen bei den Haustüren. Manchmal bekam er ein skeptisches Gesicht zu sehen, wenn die Kinder einen kleinen Vampir in seinem Umhang vor der Tür stehen sahen. Doch Eddie liess sich nicht entmutigen!
Am Samstagabend war Eddie so aufgeregt, dass er kaum stillsitzen konnte. Er hatte seine kleine Hütte mit bunten Luftballons und Kürbislaternen geschmückt und ein grosses Buffet mit den leckersten Snacks vorbereitet. Natürlich gab es auch Spezialitäten wie „blutige rote Limonade“ und „Süssigkeiten in Fledermausform“.
Als die Uhr acht schlug, klopfte es an der Tür. Eddie öffnete vorsichtig und da standen sie – ein Haufen Kinder aus dem Dorf! Sie lachten und riefen: „Eddie! Danke für die Einladungen!“ Eddie konnte sein Glück kaum fassen.
Die Kinder strömten in sein kleines Zuhause und der Raum füllte sich schnell mit fröhlichem Lachen. Eddie zeigte stolz seine Dekoration und die leckersten Snacks. „Wow! Das ist ja die beste Vampirparty aller Zeiten!“, rief ein Junge namens Paul, während er einen Keks in Form von einem Vampir gegessen hat.
Die Kinder spielten verschiedene Spiele, von «Vampir-Fangen» bis zu „Wer kann am lautesten schreien wie ein Vampir?“. Eddie fühlte sich so lebendig und glücklich, dass er vergass, ein Vampir zu sein. Er kämpfte mit seinen dunklen Gedanken und spürte nur Freude und Freundschaft um sich herum.
Plötzlich blies ein heftiger Wind durch die Fenster, und die Lichter flackerten. Die Kinder schauten erschrocken aus dem Fenster. Doch Eddie lächelte. «Das ist nur der Wind! Lasst uns weiter feiern!» rief er und sie tanzten im schwachen Licht.
Es gab auch eine Überraschung: Eddie hatte einen kleinen Zaubertrick vorbereitet! Er hatte ein riesiges Tuch über einen Tisch gelegt und darunter war ein riesiger, fliegender Teufel, der plötzlich auf die Kinder zuflog.
Als sie sich erschreckten und kicherten, bemerkten sie, dass Eddie nicht nur ein Vampir war, er war auch ihr Freund! Nach einer ganzen Nacht voller Spass, Spiele und Lachen schauten die Kinder auf die Uhr.
„Wow, es ist schon so spät!“, rief Paul. „Aber wir haben so viel Spass gehabt!“
Eddie fühlte sich unglaublich glücklich. „Danke, dass ihr gekommen seid! Ich habe so viele neue Freunde gefunden!“
Die Kinder versprachen, bald wiederzukommen. «Wir können jede Woche eine Party bei mir feiern!» rief Eddie begeistert.
Nun, da er seine Freunde hatte, wusste Eddie, dass das alles durch seine eigene Initiative geschehen war. Er hatte den ersten Schritt gemacht, und das hatte ihm das beste Geschenk gegeben: Freundschaft!
Als die letzten Gäste gingen, sah Eddie den klaren Nachthimmel und wusste, dass er niemals wieder allein sein würde. Und während er sich ins Bett kuschelte, fühlte er sich geborgen und glücklich über die warme Gemeinschaft, die er gefunden hatte. Er wusste, dass er, egal wie oft es ihm schwer fiel, immer wieder den ersten Schritt tun würde, um neue Freundschaften zu knüpfen.
Eddie Enternich war nun nicht nur ein Vampir, sondern der herzlichste Freund, den man sich wünschen kann! Und von diesem Tag an schien der Mond heller über seinem kleinen Turm, als würde er für den kleinen Vampir und seine neuen Freunde strahlen.